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Theorieteil Lipari

Lipari -die Lebendige 
 
Lipari ist die Hauptinsel der Äolischen Inseln und zählt 11.000 Einwohner. Sie umfasst eine Fläche von 37,6 qkm. Gekennzeichnet ist die gebirgige Insel vom Reichtum des Obsidians und des Bimssteins, welcher heute als qualitativ sehr hochwertiger Bimsstein gilt und in grossen Mengen exportiert wird. Die Vulkane waren einmal sehr explosiv, jetzt sind sie erloschen, aber längst nicht vergessen 
Geologische Entstehung 
Erste Phase:  
Die Tätigkeit beginnt vor 160’000 bis 130’000 Jahren. Zwölf Stratovulkane errichten sich auf dem Westteil von Lipari. Der Vulkanismus beginnt submarin mit Hyaloklastiten und Pillow-Laven. Vor 150’000 Jahren fand erstmals eine subaerische Tätigkeit statt. Eine ziemlich lange Ruhephase schliesst sich an. Der Monte Rosa, ein Doppelvulkan, taucht später im Osten auf.  
Zweite Phase: 
Zwischen 80’000 und 40'000 Jahren v. Ch. entsteht der mächtige Stratovulkan Monte San Angelo. Gleichzeitig bildet sich der Costa d`Agosto. Am Anfang war die Tätigkeit mehr explosiv (sauer) und wechselte dann zu effusiv (basisch).  
Dritte Phase: 
Zwischen 40’000 und 10’000 Jahren v.Ch. entwickelte sich im Süden von Lipari ein saurer Vulkanismus. Es folgt eine Explosionsphase mit dem Auswurf von zwei auf der ganzen Insel verbreiteten Bimssteindecken.  
Vierte Phase:  
In der jüngeren Nacheiszeit, vor 7000 Jahren bis zum 6. Jahrhundert n. Ch. kommt es zu der für Lipari typischsten vulkanischen Tätigkeit. Es kommt zu Ausbrüchen, welche aus Obsidianergüssen und Bimssteinausbrüchen bestanden. Das schönste Beispiel ist der Rocche Rosse, welcher später genauer erklärt wird. 
 
Förderprodukte 
Heute sind die Liparivulkane erloschen. Einst waren ihre Aktivitäten sehr explosiv, weil sie eine sehr saure Zusammensetzung hatten. 
Auf Lipari trifft man auf saure Vulkanite wie Andesite, Rhyolite, Bimssteine und Obsidiane. Die Andesite bildeten die Stratovulkane, mit dicken Lavaströmen. Es ist ein schwarzes bis graues vulkanisches Gestein, das in seiner Zusammensetzung zwischen Dazit und Basalt liegt.  
 
Riesige Obsidianströme und der Bimssteinabbau auf Lipari  
„Pomice“, so nennen die Einwohner von Lipari den Schneeberg im Süden Italiens, den wir unter Bimssteinberg oder auch Ajaxberg kennen. Der Bimsstein von Lipari ist qualitativ sehr hochwertig und das wichtigste Handelsgut für Lipari. Die Pumex, eine der 2 Bimssteinfirmen auf Lipari beschäftigt 150 Menschen. Deren grosse Konkurrenz in der Türkei liegt.  
Das Material des Bimssteins ist chemisch identisch zum Obsidian (vulkanisches Gesteinsglas, welches meist dunkel auftritt), erhitzt man Rhyolit-Lava auf 900 - 1000 bläht er zu Bimsstein auf. Alle Arten von Vulkaniten (Basalt, Andesit, Dacit, Rhyolit) können sich zu Bimsstein formen. Rhyolit kann je nach Eruptionsmechanismus sehr verschiedenartig aussehen.  
Explosive rhyolitische Eruptionen erzeugen Bimsstein. Effusive rhyolitische Eruptionen fördern oft Obsidian. Bimsstein ist weich, leicht und porös. Die poröse Struktur entsteht durch die Ausdehnung eingeschlossener Gase in zähflüssiger Lava, wenn diese an die Erdoberfläche gelangt, dabei der Druck plötzlich abfällt und die Lava sehr schnell abkühlt und erstarrt. Die gebundenen Gase können explosionsartig entweichen. Auf Lipari entstand der Bimsstein v.a. in der vierten Phase, der jüngeren Nacheiszeit, vor ca. 7000 Jahren. 
 
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Letzte Änderung am 4.11.2004